Hans-Peter Profunser

geb. 1956 in Lienz/Osttirol

Biographie

Hans-Peter Profunser – Kurzbiografie

Der 1956 in Lienz geborene und in Berg im Drautal aufgewachsene Hans-Peter PROFUNSER, absolviert nach Besuch der Volks- und Hauptschule eine Lehre als Maschinenschlosser. Nach erfolgreichem Abschluss arbeitet er bis 1982 in diesem Betrieb. Durch ein besonderes Erlebnis motiviert, beginnt er 1988 seine Laufbahn und steil ansteigende Karriere als Bildhauer. Es folgen mehr als 30 Einzelausstellungen, zahlreiche Messe-Präsentationen und viele öffentliche Aufträge. Er nimmt an zahlreichen Symposien teil und erhält diverse Auszeichnungen.
Zu seinen wichtigsten Arbeiten, die im öffentlichen Raum präsentiert sind, zählen eine Christusskulptur in der Evangelischen „Auferstehungskirche“ in Salzburg, ein Skulpturenweg am Weißensee, eine Milleniumsstatue in Berg, sowie Brunnenskulpturen.
Für Freilichtaufführungen von „Jedermann“ und „Der Totentanz“ schuf der Künstler große Metallplastiken als Bühnenbilder.

Ausstellungen

2003-2016 Galerie Gerlich, Salzburg

1994-2010 Galerie Altesesse, Liechtenstein

1998-2010 Galerie Austria, Wien

2009 Kunstforum Strabag, Wien, Kunstfabrik Wien
„Das Kreuz im Weg“ – St. Athanas, Berg-Austria

2008 „Pietra e acqua“, Ascona,Schweiz; Galerie Kärnten

2006 „Mensch-Gott-Verderben“, Wien

2004 Galerie Freiraum, Lohfelden, Deutschland
„Kraftwerk Mensch“ – Kraftwerk Reißeck, Austria

2002 Galerie in der Prannerstraße, München; Atelier Savio
Gars am Kamp; Palais Kinsky, Sammlung Dr. Hainz

2001 Skulpturenweg, Peccia, Schweiz

1999 Villa Giustiana, Porto Buffolé, Italien

1998 Galerie Rondula, Wien

1997 Bad Bleiberg, Österreich

1994 Schloß Obernkirchen, Deutschland

1991-1997 Galerie Weihergut, Salzburg

Literatur

Hans-Peter Profunser „BEGEGNUNG“, 2009, Druck-Verlag Netzwerk

Folgenden Text schrieb Dr. Anton Gugg bei einer Künstlervorstellung
in der Zeitschrift „Vernissage“ anläßlich der Festspielausstellung 2005:

MARMOR HEROEN

Auch die Skulpturen des Kärntner Bildhauers Hans-Peter Profunser, eines anderen begnadeten „Eigenbrötlers“ haben einen ganz eigenen Klang. Dass dieser Pathetiker der marmornen Aktdarstellung gelernter Maschinenschlosser ist, merkt man nur an frühen Kreationen aus kruden Metallteilen. Was seine eigentliche bildnerische Passion betrifft, scheint sich der Künstler von Körperdarstellern wie Michelangelo oder Rodin anregen zu lassen. Profunsers großes Thema ist der menschliche Körper in seinem Befreiungskampf von der umgebenden Materie. Viele Werke aus oft kostbaren Steinen aus Carrara, Portugal oder dem Krastal zeigen muskulöse Männerkörper und athletische Frauenleiber in leidenschaftlicher Auseinandersetzung mit dem eigenen Dasein und mit der „Gesteinsmutter“. Man spürt förmlich den zügellosen Gestaltungsfuror des gebürtigen Oberkärtners, der das „Älplerisch-Bildschnitzerische“ ganz aus eigenen Kräften auf eine andere, höhere Ebene gestemmt hat. Profunsers dramatisch sich aufbäumende Heroen und mächtige Mütter kümmern sich in Wahrheit nicht um Kunstgeschichte und das, was die zeitgenössische Auffassung des Plastischen erlaubt. Sie kommen ganz aus dem Innenleben eines eigensinnigen Charakters, der fernab vom Kunstgetriebe in einer hochgelegenen Werkstatt im wahrsten Sinn des Wortes schuftet und ganz ohne Maschinenkraft mit Hammer, Meißel und Muskelkraft seine Gestalten aus dem Stein befreit.
Im Grunde sind Profunsers Figuren Menschheits-Gestalten ohne allzu deutliche geschlechtliche Differenz. Es handelt sich weniger um Anatomien, als um beseelte, kämpferische Körper – sehr oft Torsi ohne Kopf. Diese Arbeiten fordern heraus durch ihr anachronistisches Dasein und durch ihre handwerkliche Perfektion. Jedes Fotografenauge wird begeistert sein von den Licht- und Schattenspielen auf den wogenden, zerklüfteten Massen, den polierten Körperteilen und den rau belassenen Partien. Bessere „Kunstmodelle“ werden sich schwerlich auftreiben lassen. Hans-Peter Profunsers Skulpturen verbinden so etwas wie „heiligen Zorn“ und erotische Ausstrahlung, eine betäubende Mischung, die heute in der Bildhauerei so gut wie unauffindbar ist.