Oskar Kokoschka

geb. am 1.3.1886 in Pöchlarn

Biographie

Oskar Kokoschka wurde am 1. März 1886 in Pöchlarn geboren. Nach dem Besuch der k.u.k. Staatsrealschule in Wien/Mödling trat er 1904 in die Wiener Kunstgwerbeschule ein und arbeitete bereits während des Studiums 1907–1909 für die Wiener Werkstätte.

Auf den Ausstellungen der “Internationalen Kunstschau” in Wien 1908 und 1909 erregten seine Werke besonderes Aufsehen.
1910 reiste er nach Berlin, um Herwath Walden bei der Herausgabe der progressiven Zeitschrift “Der Sturm”zu unterstützen, wo Kokoschka neben zahlreichen Tuschfederzeichungen sein Drama “Mörder, Hoffnung der Frauen” veröffentlichte.

1912 begann sein Liebesverhältnis mit Alma Mahler-Schindler, ab Oktober war er für ein Jahr Assistent an der Wiener Kunstgewerbeschule. Nachdem seine Beziehung zu Alma Mahler gescheitert war, meldete er sich bei Kriegsbeginn freiwillig zum Militärdienst, wurde aber 1915 in Galizien schwer verwundet. Nach seiner Rekonvaleszenz in Wien begleitet er 1916 an der Isonzo-Front eine Gruppe von Kriegsmalern, wo zahlreiche Farbkreidezeichnungen entstanden. Im Jahre 1917 fand er Anschluss an den Künstler – und Literatenkreis um die Schauspielerin Käthe Richter. Von 1919 bis 1924 war er Professor an der Dresdener Akademie.

Anschließend unternahm der Künstler ausgedehnte Reisen durch Europa, sowie nach Nordafrika, Palästina, Istanbul und Jerusalem. Die politischen Ereignisse in Österreich zwangen Kokoschka schließlich 1934 dazu, seinen Wohnsitz nach Prag zu verlegen.

1937 wurden im Zuge der “Aktion Entartete Kunst” 417 Werke Kokoschkas aus deutschen Museen entfernt, zahlreiche Arbeiten wurden dabei vernichtet. Aufgrund der immer prekärer werdenden Situation für Künstler in der Zeit des Nationalsozialismus emigrierte er 1938 nach London und entschloss sich 1947 für die englische Staatsbürgerschaft. Nach dem Krieg erhielt er zahlreiche Ehrungen und nahm an vielen bedeutenden Ausstellungen teil.

Auch unterrichtete er in der von ihm mitbegründeten “Schule des Sehens” an der Internationalen Sommerakademie für bildende Kunst in Salzburg. Sein Assistent und Freund an der “Schule des Sehens” war Rudolf Kortoktaks, dessen Werk durch die Galerie Gerlich in Salzburg vertreten wird.

1953 übersiedelte er nach Villeneuve am Genfer See, wo er, neben einer umfassenden Reisetätigkeit, seine letzten Lebensjahre verbringt. Oskar Kokoschka stiarb am 22. Februar 1980 im Alter von 94 Jahren.

Ausstellungen

Literatur

  • Alfred Weidinger, Alice Strobl: Oskar Kokoschka. Die Zeichnungen und Aquarelle 1897-1916. Werkkatalog, 1. Band. Hg. Albertina. Verlag Galerie Welz, Salzburg 2008, ISBN 978-3-85349-290-1
  • Hilde Berger: Ob es Hass ist solche Liebe? Oskar Kokoschka und Alma Mahler, Böhlau Verlag, Wien 1999,203 S., ISBN 3-205-99103-6 <small>Biografischer Roman. Anhand von Kokoschkas Bildern und seinen Texten (Theaterstücke, Prosa und Briefe) nachgezeichnete “amour fou” zwischen Kokoschka und Alma Mahler. Neben zahlreichen Abbildungen und Fotos enthält der Band im Anhang Kurzbiografien und Literaturverzeichnis. (APA-Text)</small> 2. Auflage 2008 ISBN 978-3-205-78078-6
  • Oliver Hilmes: Witwe im Wahn  –  Das Leben der Alma Mahler-Werfel, Siedler Vlg., München 2004, 482 S., 40 s/w-Abb., ISBN 978-3-88680-797-0. <small>Hilmes verarbeitet erstmalig Mahler-Werfels bis dahin unzugängliche autobiographische Aufzeichnungen, in denen sie von sich selbst ein höchst unvorteilhaftes, egomanisches, mitunter hysterisch überspanntes und zudem mit rassistischen Zügen durchsetztes Bild entwirft.</small>
  • Wolfgang Maier-Preusker: Buch- und Mappenwerke mit Grafik des Deutschen Expressionismus, Ausst.Kat. für Hansestadt Wismar, Wien 2006, ISBN 3-900208-37-9
  • Hans-Josef Olszewsky: Kokoschka, Oskar. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 4, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-038-7, Sp. 307–319.
  • Tilo Richter (Hg.): Horst Tappe KOKOSCHKA, m. Fotografien v. Horst Tappe, Zitaten (d/e/f) u. Grafiken v. Oskar Kokoschka, Vorwort v. Christoph Vitali, Christoph Merian Verlag, Basel 2005, 96 S., geb., ISBN 3-85616-235-6
  • Heinz Spielmann: Oskar Kokoschka  –  Leben und Werk, Dumont Vlg., 535 S., 151 farb. u. 481 s/w-Abb., Köln 2003, ISBN 978-3-8321-7320-3. <small>Grundlegende und umfassende Standardmonographie.</small>
  • Alfred Weidinger: Kokoschkas King Lear. Hg. Albertina, Wien 1995, ISBN 3-900656-29-0
  • Alfred Weidinger: Kokoschka und Alma Mahler  –  Dokumente einer leidenschaftlichen Begegnung, Reihe ‘Pegasus Bibliothek’, Prestel Vlg., München/New York 1996, 123 S., ISBN 3-7913-1711-3. <small>Fundierte Darlegung der Beziehung zwischen Kokoschka und Alma Mahler unter kunsthistorischem Bezug; viele farb. u. s/w-Abb. den entsprechenden Textpassagen zugeordnet, Lebensläufe, Quellen- u. Lit.nachweise.</small>
  • Widerstand statt Anpassung: Deutsche Kunst im Widerstand gegen den Faschismus 1933–1945, Elefanten Press Verlag GmbH, Berlin 1980
  • Norbert Werner (Hg.): Kokoschka  –  Leben und Werk in Daten und Bildern, it 909, 249 S., Insel Vlg., Frankfurt/M. 1991, ISBN 3-458-32609-X, <small>Informative Kompaktdarstellung mit hälftigem Bildanteil.</small>
  • Hans M. Wingler, Friedrich Welz: Oskar Kokoschka – Das druckgraphische Werk , Verlag Galerie Welz, Salzburg 1975 ISBN 3-85349-037-9
  • Johann Winkler, Katharina Erling: Oskar Kokoschka  –  Die Gemälde 1906-1929, Verlag Galerie Welz, Salzburg 1995
  • Alfred Weidinger: Oskar Kokoschka. Träumender Knabe – Enfant terrible, 1906-1922. Hg. Agnes Husslein-Arco, Alfred Weidinger. Belvedere, Wien 2008, ISBN 978-3-901508-37-0